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122. Fallen, Fehler, Schwindel und Verluste Zu Zettel 97 führt Tareq Syed, Frankfurt/M., die folgende bislang wenig „gewürdigte" Partie von Robert Fischer an, die dieser aus einer völlig hoffnungslosen Stellung heraus noch gewinnen konnte, dabei sicherlich von der Zeitnot des Gegners profitierend.
Schwein gehabt! Schach ist eben doch ein Glückspiel. 123. Seineu pfant sol im nieman nemen Michael Ehn, Wien, sichtet derzeit das Wiener Stadtrecht nach Aspekten, die mit dem Schachspiel zu tun haben. Dabei fand er im ältesten Stadrechtsprivileg deutscher Sprache, die folgende, vor 700 Jahren am 12.2.1296 von Herzog Albrecht I. gegebene Passage. Sie handelt davon, daß man einem Studenten bei einem Spiel (worunter Würfel, Tric Trac, Schach und andere fallen) nur soviel abnehmen darf, als er bei sich trägt, nicht aber sein Gewand oder seine Bücher, die als „Pfänder" bezeichnet werden. Der Gesetzgeber hoffte offensichtlich, daß Studenten dadurch zu unattraktiven Spielpartnern würden und sich daher umso fleißiger mit ihrem Studium beschäftigten. Im Original: „Swelich schuler spilt in der tabern, der sol niht mere mugen verlisen, denne er beraiter pfenninge bi im habe, sein gewant, seineu buch oder ander seineu pfant sol im nieman nemen, swivil er verliuset; damit wellen wir erweren, daz nieman mit in spil und irre lernunge dester vleizziger werden". 124. Erich Wolfsfeld Nach Angaben von Gerd Schowalter, Bad Kreuznach, hat der Maler Erich Wolfsfeld um 1920 eine Radierung erstellt, bei der es sich um eine Abbildung der Spieler Harry N. Pillsbury und Showalter handelt. Kann jemand weitere Angaben über den Maler und die hier abgebildeten Spieler machen? Uns scheint es eher unwahrscheinlich, daß es sich bei der Abbildung um ein Porträt von Pillsbury handelt. Pillsbury starb 33jährig am 17. Juni 1906 und wir kennen kein Photo, das ihn in älteren Jahren zeigt. 125. Schach in der Literatur Herbert Huber, Wasserburg, sendet uns Auszüge aus dem von ihm redigierten Wasserburger Schachexpreß mit einer bemerkenswerten Aufstellung von Büchern zum Thema Schach in der Literatur. Hier ein von Huber geliefertes Beispiel. Lino Aldani, Doppelschach. Aus dem Italienischen von Hilde Linnert (In: Lino Aldani: Verfinsterung. Heyne Verlag, München 1983) ist eine Science Fiction Story aus einer überbevölkerten Welt. Begleitend zur Haupthandlung spielt der Erzähler eine Schachpartie gegen einen unbesiegbaren Computer. Zugrunde liegt dabei die Partie Lasker-Delmar, New York 1892, allerdings wird sie, sowohl was die Zugfolge, als auch was den Schluß betrifft, falsch wiedergegeben. Immerhin hat der Autor sie sehr bewußt ausgewählt. Lasker fängt in der Partie die schwarze Dame, der wieder einmal der Bauernraub auf b2 nicht gut tut. Auch in der SF-Story geht es nämlich darum, was mit Elena geschieht. Im Oktober 1892 hatte sich Lasker auf Einladung des New Yorker Schachklubs in die USA begeben. Im Manhattan Chess Club hatte er einen Monat lang gegen die stärksten Spieler kleine Wettkämpfe von je drei Partien zu spielen. Für diese Veranstaltungen wurde wegen des starken Publikumsandranges ein Eintrittsgeld erhoben. Insgesamt verlor Lasker von 15 Spielen nur eines (gegen Hodges) und nur eines wurde Remis (gegen Delmar) (Ludwig Rellstab, Dr. Emanuel Lasker [=Weltgeschichte des Schachs Band 11], Wildhagen, Hamburg 1958). Hier folgt eine der beiden (tatsächlich gespielten) Gewinnpartien gegen Delmar.
Claus van de Vlierd, Oldenburg, ist ein großer Bewunderer des Defensiv-Stils von Tigran Petrosian. Er teilt mit, daß Petrosian in Lew Abramow’s Broschüre über den WM-Kampf 1966 gegen Spassky (Weltmeisterschaft 1966 Petrosjan-Spassky, Wildhagen, Hamburg 1966) auf der letzten Seite schreibt, er habe 1946 in einem UdSSR-Meisterschafts-Halbfinale in Tiflis einen enttäuschenden vorletzten Platz geteilt. In Andrew Soltis’ Petrosian the Powerful (Dallas 1990) steht auf S. 14 genauer, daß Petrosian seine allerersten Erfahrungen mit einem schlechten 16. Platz in einem Feld von 18 Teilnehmern in einem der Halbfinale von 1946 gemacht habe. Auch Victor Vasiliev schreibt in der russischen Ausgabe von Schisn schachmatista T. Petrosian (Erevan 1969) über dieses Turnier und gibt als Teilnehmer Petrosian, Aronin, Makogonov, Mikenas, Lissitzin, Vasiliev (der Autor?), Sagorjanskij, Ufimzev, Veressov und Sololskij an. Leider fehlen aber auch hier die exakten Turnierergebnisse, meint van de Vlierd. Schließlich fehlen auch in der Partiesammlung Petrosians (Shektman, The Games of Tigran Petrosian 1942 - 1945, Pergamon Press 1991) jegliche Angaben über dieses Turnier und auch Shektman in Strategia nadeschnocti (über Petrosian, Moskau 1985) listet auf der Seite 392 zwar eine Tabelle „aller" (?) Turnierergebnisse von Petrosian auf, aber das ominöse UdSSR-Halbfinale 1946 fehlt wiederum. Kann jemand die vollständige Turniertabelle des UdSSR-Halbfinales in Erevan 1946 angeben und vielleicht sogar die gespielten Partien liefern? Wir bitten Sie, alle Zuschriften per email zu richten an: Hallo@Ballo.de |