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87. Simultan

Henri Serruys, Belgien, liefert die folgenden Angaben und das Fragment einer Partie des damaligen Weltmeisters Alexander Aljechin gegen Ministerialrat Professor Kraft. Kraft verfaßte für das Buch Bogoljubows Schachkampf um die Weltmeisterschaft zwischen Dr. A. Aljechin (Paris) und E. Bogoljubow (Triberg) in Deutschland 1934 (Macklotsche Druckerei, Karlsruhe 1935) eine Vorrede und es scheint so, als ob er den Weltmeisterschafts-Wettkampf auch organisiert habe. Kraft war 1936 Landesleiter des Badischen Schachverbandes. Kann jemand, fragt Serruys, weitere Informationen über Kraft liefern ?

 








Aljechin - Kraft
Karlsruhe, 1934

15.a4 Lf5 16.f4 Tfd8 17.h3 h5 18.La2 Td7 19.Ta3 Sd5 20.Lxd5 Txd5 21.Sc4 c5 22.dxc5 Txc5 23.Tc3 Tac8 24.b3 T5c7 25.Tc1 Db4 26.De2 g6 27.g4 hxg4 28.hxg4 Le6 29.Kg2 Kg7 30.Db2 Lxg4 31.Kg3 Lf3 32.T3c2+ f6 33.Th2 Dc5 34.Th4 g5 35.Th3 Df5 36.fxg5 Dxg5+ 37.Kh2 Th8 38.Df2 Txh3+ 39.Kxh3 Kf8 0-1



In einem Kommentar zur Partie wird mitgeteilt, daß Aljechin mit 15. a4 von der Theorie, die 15. Tfc1 vorschreibe, zu seinem Nachteil abweiche. Kann jemand aus diesen Angaben den Anfang der Partie (uns scheint, es handelt sich ehestens um ein Damengambit) rekonstruieren ?

88. Dr. Schandalik vs Dr. Mayer 1924-1958

Vor einigen Jahren kauften wir auf einem Flohmarkt im Ruhrgebiet ein altes in Leinen gebundenes Partie-Notationsbuch wie es seinerzeit vom Verlag Curt Ronniger in Leipzig (Hundert Schachpartien, Schachverlag Hans Hedewig's Nachf. Curt Ronniger, Leipzig) vertrieben wurde. In dem Buch finden sich handschriftliche Notationen von Partien zwischen uns unbekannten Spielern, nämlich Dr. Mayer und Dr. Schandalik. Die erste eingetragene Partie begann am 23.7.1924 und endete am 5.6.1925. Die letzte Partie begann am 10.9.1958. Die beiden spielten also über dreißig Jahre lang miteinander und auch während des II. Weltkrieges Korrespondenzschach, wie aus den im Buch vermerkten Anfangs- und Enddaten der Partien ersichtlich wird. Aus einem Vermerk zu einer Partie (Februar 1944 bis Juni 1946) geht hervor, daß Dr. Schandalik in Weinheim an der Bergstraße ansässig war und Ende des Jahres 1946 nach Mannheim in die Otto Beck Str. 24 zog. Wer kennt die beiden Schachspieler und kann weitere Informationen geben ?

Im 1. Jahrgang der Sudetendeutschen Schachblätter („Schachspieler! Verlanget, dass in den von Euch besuchten Cafés u. Restaurants die Sudetendeutschen Schachblätter aufliegen" [heute würden wir um die Deutsche Schachzeitung bitten. HEB]) Heft Nr. 2 vom 28.8.1926 wird auf S. 37 über einen Schach-Wettkampf zwischen dem Nordgau (Reichenberg - Komotau) des Sudendeutschen Schachverbandes und dem Elbegau des Sächsischen Verbandes berichtet. In der Mannschaft des Sächsischen Verbandes spielte ein Dr. Schandalik, Dresden, mit.

89. Adolf Anderssen

In SZ 71 haben wir dargelegt, daß Anderssen keineswegs in das Klischee des antipositionell angriffslustigen Repräsentanten einer sogenannten Schach-Romantik paßt, sondern sehr wohl die klassischen Prinzipien des positionellen Schachs verstand.

Der Amerikaner Al Horowitz vertritt in seinem Buch From Morphy to Fischer (Batsford, London 1973) eine ähnliche These. Wir übersetzen sinngemäß aus dem Englischen die folgende kurze Passage (S. 5 des genannten Buches): „Anderssens bekannteste Partien, die sogenannte Unsterbliche Partie, gespielt gegen Kieseritzky im Jahre 1851, ... und die gleichermaßen gefeierte Immergrüne Partie, gespielt gegen Dufresne in Berlin im Jahre 1852, unterstützen das Bild ... von Anderssen als einem inspirierten Barbaren; seine besten Partien von etwas seriöseren Wettkämpfen belegen diese Sicht jedoch zum größten Teil nicht. Obwohl Anderssens Partien Beispiele positioneller Fehler liefern, die gemessen an heutigen Standards primitiv erscheinen, war er doch keineswegs ein Ignorant strategischer Überlegungen sondern konnte ruhig spielen, wenn es die Partiestellung erforderte."

90. Alte Partien

Wiederum von Bob Meadley, Australien, stammen die folgenden Hinweise.

In Stauntons Chess Players Chronicle 1841, S. 193/194 sind zwei Partien aufgeführt, die „zwischen einem der Mitglieder des Berliner Schach Klubs und Herrn Szen, dem gut bekannten ungarischen Schach-Spieler" gespielt wurden. Bob Meadley glaubt, daß Staunton die beiden Partienotationen von von der Lasa erhalten hat. Die beiden Partien finden sich auch in Walkers früher Partiesammlung Chess Studies, London 1844 (Partien Nr. 820 und 902). G.H. Diggle, der Verfasser des Anderssen-Kapitels in dem von Edward Winter herausgegebenen Buch World Chess Champions (Pergamon Press, Oxford 1981), behauptet auf S. 10 desselben Buches, daß Anderssen der Gegner Szens gewesen sei.

Zweifel seien hier erlaubt, meint Meadley, da in Walkers Chess Studies lediglich eine Partie einen gewissen „A." als Gegner von Szen vermerkt. Darüberhinaus habe bereits H.J.R. Murray in einem 1899 im British Chess Magazine erschienen Artikel unter dem Titel „The Berlin Pleiades" angegeben, daß die Partien zwischen von der Lasa und Szen bzw. Mayet und Szen gespielt worden seien. Murray wiederum verweist als Quelle seiner Aussage auf „einige frühe Ausgaben der deutschen Schachzeitung".

 









Unbekannt - Szen [C37]
Berlin

1.e4 e5 2.f4 exf4 3.Sf3 g5 4.Lc4 g4 5.0-0 gxf3 6.Dxf3 Df6 7.e5 Dxe5 8.d3 Lh6 9.Sc3 Se7 10.Ld2 0-0 11.Tae1 Dc5+ 12.Kh1 c6 13.Se4 Df5 14.Lc3 Lg7 15.Sd6 Dg5 16.Txe7 Lxc3 17.Txf7 Txf7 18.Lxf7+ Kg7 19.bxc3 Sa6 20.Dxf4 Dxf4 21.Txf4 Sc7 22.Lb3 Sd5 23.Lxd5 cxd5 24.Tf7+ Kg8 25.Te7 b6 26.Te8+ Kg7 27.Txc8 *



 









Unbekannt - Szen [D10]
Berlin

1.d4 d5 2.c4 dxc4 3.Sc3 c6 4.a4 e5 5.dxe5 Dxd1+ 6.Kxd1 Le6 7.e4 Sd7 8.Lf4 Lb4 9.Kc2 Se7 10.Sf3 Sg6 11.Lg3 Lg4 12.Sd2 Sgxe5 13.f4 Lxc3 14.Kxc3 Sg6 15.Lxc4 Le6 16.f5 Lxc4 17.Sxc4 Se7 18.Sd6+ Kf8 19.Sxb7 f6 20.b4 Kf7 21.Sd6+ *


Bob Meadley besitzt keine frühen Jahre der DSZ und fragt, ob jemand die Partien in der DSZ lokalisieren kann und damit möglicherweise beweisen kann, wer die Gegner Szens in Berlin waren.

91. Philidors Wein

Der rührigen Société d’Études Philidoriennes unter der Leitung von Monsieur le Commandant Dupont-Danican ist es zu verdanken, daß wir zur Zweihundert-Jahr-Feier (siehe SZ 72) nunmehr auch einen guten Wein nach dem großen Schachspieler benannt finden. Bei Interesse können wir gerne versuchen, eine Lieferung aus Frankreich zu besorgen.

Wir bitten Sie, alle Zuschriften per email zu richten an: Hallo@Ballo.de

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