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1. Vorläufer

Wenngleich es scheint, als hätten die oben erwähnten Chess Notes und Quotes and Queries für die vorliegenden Schach-Zettel Pate gestanden, so müssen wir aber doch zugeben, daß unseres Wissens der Erste, der in nummerierter Abfolge schachlich interessante Aspekte thematisierte der Franzose Gaston Legrain war. Unter der Überschrift "Les Curiosités de L'Échiquier" (Ungewöhnlichkeiten des Schachbretts) publizierte er in seinen ab 1925 alle drei Monate erscheinenden "Les Cahiers de L'Échiquier Francais" (Die Hefte des französischen Schachbrettes) in losem Zusammenhang eben die Ungewöhnlichkeiten des Schachs, die auch uns heute interessieren.

2. Aus einer Simultanveranstaltung










Lasker, Emanuel - Freiherr von Schenk [B03]
Kassel, 03.04.1925

1.e4 Sf6 2.e5 Sd5 3.c4 Sb6 4.d4 d6 5.f4 Lf5 6.Sf3 dxe5 7.fxe5 e6 8.Le2 c5 9.Le3 Sc6 10.0-0 Le7 11.Sc3 Tc8 12.d5 exd5 13.cxd5 Sd4 14.Sxd4 cxd4 15.Lxd4 g6 16.d6 Lg5 17.Lg4 Sc4 18.Lxf5 Le3+ 19.Lxe3 Sxe3 20.d7+ 1-0


Wer kann weitere Angaben über die Simultanveranstaltung des zum damaligen Zeitpunkt bereits von Capablanca entthronten Lasker in Kassel machen ?

3. Kreuzschach in der Partie

In einem in den Deutschen Schachblättern (DSB 5/6 [1941] S. 36/37) veröffentlichten Partiefragment kommt es zwischen Ahlfeld und Löchner zu einer reizvollen Form eines Kreuzschachs:

 








Ahlfeld - Löchner, Friedrich
1941



1...Sf2 2.Dxf2 Dh3+ 3.Kh1+ Sg4+ 0-1


Löchner, *12.9.1915, (nach J. Gaige, Chess Personalia, McFarland, Jefferson NC USA, 1987) 

überlebte den Krieg. Das an dieser Stelle abgebildete Photo von ihm findet sich in dem feinen Buch von Hans-Werner von Massow und Eberhardt Wilhelm (Hrsg.): Dr. Dyckhoff-Fernschach-Gedenkturnier" 1954/56, Walter de Gruyter Verlag Berlin, 1958, S. 32/33.

Löchner erzählte uns, daß die Partie kurz vor der Offensive gegen die Sowjetunion in einem Lager in Straden nahe Radkersburg im Dreiländereck von Österreich, Italien und Ungarn, gespielt worden sei. Unbekannt ist ihm das Schicksal seines damaligen Gegners, Oberleutnant Ahlfeld. Gibt es in wirklich gespielten Partien weitere Beispiele von Kreuzschachs ?

Eine weitere Frage in diesem Zusammenhang: Es gibt wenige Berichte, daß Soldaten während des Krieges Blind oder auch mit Brett gegeneinander Schach spielten. Wer kann Berichte liefern?

4. Baldur Hönlinger

Baldur Hönlinger war in den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts ein starker Hauptturnierspieler. In der von Dr. Hans Thanhofer verfaßten Festschrift "10 Jahre Deutscher Schachverein Wien (1920-1930)", s.l. (Wien) s.a. (1930), S. 109 findet sich die erste Spur von Hönlinger: "Das jüngste Mitglied der vier Meister, sowohl an Jahren als an Vereinsjahren ist Baldur Hönlinger. Er kam still und ruhig eines schönen Sonntags in den Verein aus seiner Heimatstadt Brünn und es erregte gewaltiges Aufsehen, als er sofort einen Spieler der ersten Klasse in einer freien Partie besiegte. ... ." In Tartakowers "Das entfesselte Schach", Magyar Sakkvilag, Kecskemet 1926, S. 176 f., ist eine von J. Haranghy erstellte Karikatur von Hönlinger, der ein kleinwüchsiger Mensch war, abgebildet. In einem Wettkampf mit Spielmann im Januar 1929 unterlag Hönlinger in einem auf 10 Partien angelegten Match fünf zu zwei (fünf Verluste, zwei Gewinne und drei Remisen).

Nach dem Kriege, in einer Zeit, als Deutschland in Trümmern lag, stellte Hönlinger anläßlich des 25-jährigen Bestehens der Velberter Schachgesellschaft im Jahre 1948 einen Simultan - Weltrekord auf, indem er während 12 Stunden und 28 Minuten ununterbrochen kämpfend, gegen 213 Gegner spielte (Chess, Bd. 13, Nr. 154, Juli 1948, S. 232). In Wuppertal ansässig, kämpfte er für den dortigen Verein oft am ersten Brett. Später, aufgrund eines Schlaganfalls der Hilfe seiner viele Jahre jüngeren Ehefrau bedürfend, hatte sich Hönlinger zurückgezogen. Er starb im März 1990 in Wuppertal.

Wer kennt Partien des Meisters, um eine Partiesammlung und Biografie zu erstellen ?

5. Lionel Kieseritzky

In einer Fußnote berichtet die Schachwelt Nr. 1/2, 9. Februar 1912, S. 8 über den Taufschein von Lionel Kieseritzky in dem der Name des Schachmeisters mit Kiezezycki buchstabiert ist. Offensichtlich müßte das nach dem Schachmeister benannte Gambit Kiezezycki-Gambit heißen. Kann einer der polnischen Leser helfen?

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